Anfang 2020 wurde unser aller Leben gehörig durcheinandergewirbelt. Dinge, die für uns seit jeher selbstverständlich waren, sind plötzlich nicht mehr möglich. Bei vielen herrscht ein Klima der Unsicherheit und niemand weiß, wie sich alles weiterentwickelt. Quarantäne, Pandemie, Lockdown und dergleichen sind Teil unseres tagtäglichen Wortschatzes geworden und prägen unseren Alltag.

Viele meiner Leser sind Menschen, die sich bereits sehr stark auf ihrem spirituellen Weg befinden. Aus ihren Rückmeldungen sehe ich, dass sie trotz aller Entbehrungen und Einschnitte in der Lage sind, die positiven Seiten dieser Lebensphase zu sehen. Sie nutzen diese Zeit, die von Quarantäne, Lockdown und Isolation geprägt ist, für intensive Innenschau, widmen sich verstärkt Meditation, Yoga oder spiritueller Entwicklung. Sie verbringen auch bewusst mehr Zeit mit ihrer Familie und ihrem Partner und genießen es. Sie können zu Hause tun, was schon immer liegen geblieben ist, endlich mal in den hintersten Ecken ausmisten und auch hier Licht ins Dunkle bringen. Das Leben ist stiller geworden, ruhiger. Es geht weniger stressig zu. Die „Immer mehr, immer weiter“-Mentalität hat ein Stopp-Schild vorgesetzt bekommen. Unnötige Meetings, überflüssige Reisen und zahlreiche andere Dinge haben sich quasi in Luft aufgelöst. Es entsteht Platz, es entsteht Raum. Es sind nur einige der Vorteile, die sich in diesen Zeiten ergeben und von vielen genutzt werden. Um diese Menschen müssen wir uns keine Sorgen machen. Ihnen geht es gut.

Doch was ist mit den anderen? Mit den Menschen, die keine Familie haben und die letzten Monate noch mehr als sonst allein mit sich verbringen müssen. Mit den Menschen, denen es schwerfällt, diese Zeit als Chance zu begreifen, weil sie es schlicht noch nicht gelernt haben und noch nie mit solch einer Perspektive in Kontakt gewesen sind. Menschen, deren ohnehin schon wenigen sozialen Kontakte seit langem vollkommen wegfallen sind. Menschen, die nun nicht nur allein, sondern auch zutiefst einsam sind. Menschen, die mit voller Wucht und völlig unvorbereitet von den neuen Umständen getroffen worden sind – sowohl auf psychischer Ebene als auch ganz real in ihrem Alltag.

Nicht wenige alte und schwache Menschen in unserer Gesellschaft sind durch die Restriktionen, die uns allen auferlegt wurden, sehr einsam und haben große Probleme, mit all den Umständen dieser Zeit umzugehen. Finanzielle Sorgen, Krankheit, fehlende Unterstützung, soziale Isolation oder Zukunftsängste und ein generelles Klima der Angst können diesen Menschen seelisch und gesundheitlich sehr zusetzen. Sie sind dem oft schutzlos ausgeliefert und durchleben schlimme und vielleicht auch bedrohliche Zeiten. Deshalb ist es für all jene von uns, die mit den Begebenheiten gut klarkommen sehr wichtig, Mitgefühl zu zeigen. Es gibt Menschen, die dringend Hilfe benötigen, diese aber nicht bekommen, weil niemand mehr da ist, der nach ihnen schaut. Wir müssen daher mehr denn je unsere Augen öffnen und nach jenen schauen, die davon betroffen sind. Ihnen Mitgefühl zeigen und unsere Hilfe anbieten. Wir sollten nach denen schauen, die allein sind. Menschen, die wir in unserer Nachbarschaft vielleicht schon lange nicht mehr gesehen haben.

Verbinden wir uns mit unserer Umgebung. Es ist die Zeit, in der Dinge wie Mitgefühl, Empathie und füreinander Dasein gefragt sind. Wir können damit nicht nur anderen, sondern auch uns selbst etwas Gutes tun. Denn erwiesenermaßen steigert nichts so sehr unser Glück und Wohlbefinden, als anderen etwas zu geben. Die Restriktionen setzen gewisse Grenzen, aber wir alle haben die Möglichkeit, jemanden anzurufen, einen Brief zu schicken, für jemanden einkaufen zu gehen oder jemanden nach seinem Wohlbefinden zu fragen. Von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz. Und geben wir jenen, die am meisten und härtesten betroffen sind, etwas von unserer Zeit, von unserer Hilfe und von unserer Aufmerksamkeit.

Das ist es, was es momentan mehr denn je braucht.

-Eure Diana Hellers-

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Zeit des Mitgefühls, Diana Hellers